Freitag, 31. Oktober 2014


Ein ganz abnormales Weekend….

Habe ich hinter mir!

 

Damit ich für mein Umfeld besser zu ertragen bin habe ich mich im „Spät“sommer entschieden mir doch noch ein sportliches Ziel zu setzen. Durch meine Schwester habe ich erfahren, dass es einen neuen Trailmarathon geben wird von Ilanz nach Thusis…über 42 Km und 1790 Hm, TransruinaltaMarathon! Am Tag danach findet dann „einer“ der schönsten Läufe der Schweiz statt, Transviamlalauf von Thusis nach Donat mit 19 Km und 700 Hm… Zusammen ergeben diese beiden Läufe dann den Titel der Schluchtenkönigin bzw. des Schluchtenkönigs.

Zwei Läufe durch die schönen Schluchten in der bezaubernden Herbstlandschaft der Bergwelt. Was will MANN mehr ;-)! Ich habe mein Training verstärkt dem Laufen gewidmet und konnte im September noch zwei Wochen super trainieren in der Toskana. Aktivferien nennt man das doch!

Der Transruinalta-Marathon ist etwas Spezielles. Es wird im Einzelstart gestartet, den die Wege in den ersten 15 Km erlauben nur wenige Überholmanöver. Es gibt Verpflegungsposten und Getränkeposten aber keine Becher. Man ist unterwegs Selbstversorger, muss Wasser, Verpflegung, Karte, Pfeife usw. selber mitnehmen. Zum Glück habe ich meine Nathanrucksäcke welche kaum spürbar mich jeden Meter begleiten.

Samstagmorgen….Schon ein bisschen nervös stand ich als 10.er an der Startlinie, komisch alleine zu starten! Ein sehr schöner Trail, gespickt mit Wurzeln, Steinplatten, kleinen Bächen, Kieselpassagen und kurze Wiesenstücke führte durch die Ruinaltaschlucht ca. 12 Km dem Rhein entlang. Dann ein steiler, knackiger Anstieg einen Waldpffad hoch nach Versam, wieder ein Stück runter und über die grosse Brücke zum nächsten Anstieg. Bis dahin machten wir nur wenige Meter auf Asphalt, cool. Dann begann der zweite Aufstieg auf Feldwegen und an Alpen vorbei über den Pass und wieder runter nach Rhäzüns. Da wartete Bea in der Verpflegungszone mit Wasser und füllte den Trinkrucksack auf, in der Pause verpflegte ich mich etwas und schon ging’s weiter. Der längste Anstieg hoch zum Heinzerberg folgte; meist auf Waldwegen nahmen wir einen Hm nach dem Anderen. Dann, bei Km 30 erreicthe ich den höchsten Punkt und von nun an ging's meist bergab. Coupiert und sehr abwechslungsreich zogen sich die nächsten 6-7 Km an der Hügelflanke entlang. So um Km 36 hatte ich eine leichte Krise und war froh, dass ich mich bei der folgenden Bergab Passage wieder fangen konnte.  Die letzten 5 Kilometer schlängelten sich nochmals das Tal hoch, mit einigen sehr „gemeinen“ Anstiegen von 40-100 Hm, gaben mir diese fast den Rest ;-). Glücklich bin ich auf dem 3. Rang over all und als Katergoriensieger ins Ziel gelaufen.

 

Jetzt hiess es die Krämpfe in den Beinen loswerden, den Tank mit Energie auffüllen und RUHEN!

 

Schon mit etwas schweren Beinen stand ich am Sonntagmorgen am Start der 19 Kilometer. Ich habe mir vorgenommen langsam zu starten und mich nicht von anderen Teilnehmer leiten lassen. Falls möglich könnte ich in der zweiten Hälfte noch etwas aufdrehen. Ich fand schnell meinen Rhythmus und bei ca. Km 7, nach der Schluchtenpassage, entschied ich mehr Gas zu geben. Ich hatte einen Vorsprung von etwas mehr an 3.5 Minuten vom ersten Tag auf Iwan Schwarz welche es zu verteidigen gab und ich wusste, dass er jetzt vor mir lag. Ich konnte einige frische Athleten überholen was sehr motivierend war. Die letzten Kilometer versuchte ich wirklich nochmals Kräfte zu mobilisieren und drückte aufs Tempo. Nach knapp 1.5 Std. erreichte ich das Ziel….aber reichte es für den Sieg in der Gesamtwertung? Der Speaker spannte mich noch auf die Folter….aber dann verkündete er, dass ich einen Vorsprung von 1.5 Minuten ins Ziel retten konnte und der erste „Schluchtenkönig“ bin. SEHR zufrieden und auch überrascht,  dass ich so schnell unterwegs war, konnte ich die Siegerehrung abwarten und die Krone entgegen nehmen.

 

Danke dem OK welches 2 wirklich schöne Läufe organisierte und allen Helfer die uns das ermöglichten.

Donnerstag, 24. Juli 2014


Das Mountainbikerleben ist…….nicht immer einfach J!!

Ich bin ein Mountainbiker der ersten Stunde. 1987 kaufte ich mir ein leuchtgelbes Hercules Mountainbike mit Starrgabel, sage und schreibe 21 Gängen und die Reifen wurden mit 3.5 – 4 Bar gequält!. Das war zu der Zeit ein gutes Bike und mein ganzer Stolz. Darauf folgte das erste SPEZIALIZED Stumpjumper Modell und dann 1992 der TRAUM eines jeden Mountainbikers von damals …ein KLEIN attitude. Von 1992 bis 2014 kamen noch einige verschiedenste Modelle dazu, denke es waren so 15 an der Zahl ;-)! Mit Freude habe ich die Entwicklung der Technik verfolgt und mitgemacht, viel gelesen und möglichst ausprobiert. Ich liebe es mit dem Mountainbike die Waldwege entlang zu gleiten oder in den Singletrails den „Flow“ zu finden. Nicht zu vergessen ist die wunderschöne Bergwelt der Schweiz auf zwei Räder zu erleben und dabei Bergauf oder Talwärts die eine oder andere Herausforderung im Bereich Fahrtechnik und Kondition zu meistern. Dabei versuche ich bewusst die Natur zu respektieren, folge den Wegen und geniesse die Hindernisse, welche mir da geboten werden.

Klar sehe ich die Trails welche, ich mit dem Bike befahre auch als Wege, die ich Joggend oder Wandernd begehen kann und weiss, dass dies auch Mitmenschen tun. Weiter gibt es noch die Tierwelt möglichst in die Routenwahl, Geschwindigkeit und Geräuschkulisse einzubeziehen. All das macht das Mountainbikerleben aus und nicht immer einfach J!

Dies fordert natürlich den nötigen Respekt  anderen Wegbenutzern gegenüber wenn ich einem begegne. Freundlich grüssen, die Geschwindigkeit anpassen und das Lächeln auf meinem Gesicht muss ich nicht aufsetzten…den dies ist mir beim Biken schon fast gegeben. Meistens begegne ich offenen freundlichen Leuten, welche meine Freude teilen und ebenfalls mit einem Lächeln durch die Natur streifen. Ein, zweimal im Jahr treffe ich auf andere! Aber, ……aber ich glaube dass ist oft nicht mein Problem. Vermutlich bin ich dann einfach zur falschen Zeit am falschen Ort und öffne beim Mitmenschen ein Ventil zum Ausschütten seines inneren Unmutes. C’est la vie ;-)

Liebe Biker-Kollegen, fährt auch mit Köpfchen, dann haben wir doch alle Platz. Ich freue mich auf meine nächste Fahrt.

Donnerstag, 22. Mai 2014

Hallo Welt...........hörst du mich??


Es ist Abend und der Tag hat Spuren hinterlassen…Ab nach Hause der Feierabend ruft. Zeit sich noch etwas sportlich zu betätigen….wie so oft muss auch ich mir einen Schupf geben, den die erste Trägheit des Feierabend sagt „bleib zu Hause“. Nur meine Erfahrung sagt, wenn du dich jetzt auf deinen Hintern setzt, dann ist nichts mehr mit Sport. Also,  was gibt es schöneres als den Abend mit einer Joggingrunde durch das nahegelegene Schutzgebiet zu starten. Zu Hause angekommen, die Kleider gewechselt und die Turnschuhe geschnürt. Direkt vor der Haustüre geht’s los.
(Auch ich muss mich motivieren zum Training!!)

Bald sind die Häuser hinter mir und ich höre die Vögel „twittern“ (so sagt man das doch heute!) und sogar ein Kuck-uck ertönt in der Ferne. Vor mir sehe ich eine Walkerin, zehn Meter bevor ich auf sie auflaufe rufe ich kurz „nid verschrecke i chume“! Keine Reaktion. Als ich auf ihrer Höhe bin sieht sie erschrocken zu mir rüber und ich sehe die Kopfhörer in den Ohren. Klar kommt keine Reaktion wenn ich mich ankünden will. Lieber 3mal einen Schrecken kriegen beim Walken als einmal am Tag der Musik  unserer Mutter Natur zu lauschen. Was solls, jeder darf machen was ihm gefällt. Ich jogge weiter und nur 10 Minuten später kreuze ich auf einem 2 Meter breiten Weg einen Jogger. Der Jogger schenkt  mir kein Nicken, keinen Blick und scheint nicht zu erkennen geben dass man gleich einen Menschen trifft….auch da erkenne ich die Kopfhörer und versteh die Welt nicht mehr.

….Hallo Welt….hörst du mich?

Was geht in den Köpfen vor wenn man raus geht in die Natur, sich abschottet mit Kopfhörer und den Blick nicht offen hat für die Bewegungen und Töne die da draussen stattfinden. Da fliegen Mäusebussharde und weiter hinten streitet sich ein Milan mit einer Krähe. Im Bach steht ein Fischreiher und eben der Uhu erzählt auch seine Geschichte des Tages.

…..Nehmen die das auch wahr?....

Wer kann mir das beantworten?

Ich bin zufrieden wieder zurück am Haus angelangt und froh, konnte ich einmal mehr meinen inneren Schweinehund überwinden. Habe den Geschichten gelauscht und mein Geist runtergefahren. Danke Welt und Natur für dein abwechslungsreiches Programm.