Mit Verspätung und
ziemlich müde kamen wir morgens um 02.00 Uhr im Hotel in Reykjavik an.....und es war noch immer hell da oben :-)!
Dienstag, 30.6.

Leise regelte es aufs Zeltdach……hmm wie dieser Tag wohl werden wird? Es
ist immer noch frisch (6-7°C), also nix mit kurzen Hosen für mich. Das Frühstück unter
dem Vordach des Anhängers war à-la-à free-style…..free weil draussen und
style…..weil sehr improvisiertJ.
Für mich heisst es ab in die warmen Funktionskleider und in die regenfesten Kleider.
Das Filmteam nahm fleissig auf und hielt diese Momente in Bildern fest. Heute nehme ich
die Strecke Richtung Süden ins Hochland in Angriff……..nach etwa 2 Stunden
hellte es auf und sogar die Sonne guckte hervor. Anlass für mich bei der Pause
sich den regen Kleidern zu entledigen. Wir kamen dem Hochland näher und näher,
dies sah man auch den Strassen an; sie wurden holpriger und löchriger und die Umgebung wechselte von grün auf grau und schwarz. Jetzt
war die Landschaft so richtig schroff, unberührt und mit einer Weite wie im
Niemandsland. Wieder wechselte das Wetter, der Regen war wieder unser Begleiter
und der stürmische böige Gegenwind brachte Rolf so richtig ins Schwitzen. Die
Durchschnittsgeschwindigkeit halbierte sich fast gegenüber den ersten 67 km. Dazu
kamen auch noch ein paar Flüsse der grösseren und kleineren Art, welche zu
durchqueren waren. Der Schnee lag zum Greifen nah. Nach ca. 130 km und 1500
Höhenmeter erreichten wir gegen 18.00 Uhr unser zweites Nachtlager. Hveravellir
mit Hot Springs aber das war das einzig heisse an diesem Ort. Es ist schon speziell wenn man nach einem knapp 10 Stunden Velotag nicht in ein Hotelzimmer kann und sich dort erholen darf....keine Dusche und kein bequemes Bett!!! Wenn man erst das Zelt aufstellen muss, dann bei Nieselregen das Nachtessen draussen vorbereitet und erst der Schlafsack trocken und warm ist. Die ersten 24
Stunden der Challenge waren vorüber und wir konnten uns heute früher in den warmen Schlafsack legen. Ein schönes Gefühl so
eingemummelt aufzuwärmen und dem Regen zu lauschen.
Donnerstag 02.07.
Frühstück im Regen, Frühstück in der Kälte……so startete dieser Tag oben
im Hochland. Was bringt wohl der heutige Tag?? Nach dem wir uns alle gestärkt
und alles zusammen gepackt hatten, meinte es Petrus gnädig mit uns und der
Regen hörte auf. Über coole Trails schlängelte sich der Weg durch die einmalige
Vulkanlandschaft Islands. Mal rauf, mal runter, über Stock und Stein und das zwischen zwei der grössten Gletscher Europas. Der Schnee begleitet mich links und rechts am Strassenrand und manchmal verlasse ich den Weg um Schneefelder auszuweichen. Nach ca. 4 Stunden machte ich einen halt für eine Stärkung in the middle of know-where. Es geht heute immer wieder raus und runter und teilweise musste ich kräftig in die Pedalen
treten um die Pässe zu bezwingen. Während einer Abfahrten bekam ich dann Begleitung; eine
Herde Islandpony von ca. 20 Tieren galoppierten im gleichen Tempo mit. Unten im
Flussdelta angekommen wechselte das Terrain von Schotter zu Teer. Der Weg
führte am bekannten und sehenswerten Wasserfall Gulfoss vorbei. Leider
wechselte auch das Wetter und die Dusche von oben war wieder in Betrieb. Bei Gegenwind kämpfte ich mich die letzten ca. 1 1/2 Stunden nach vorn. Zum
Glück war es nicht mehr allzu weit und nach ca. 25 Kilometern waren
wir am Ziel. Neben unserem Zelt hatte es einige Geysire die unregelmässig ihr heisses Wasser in die Luft schleuderten. Island ist eben schon ein Naturschauspiel von Feuer und Eis. Erst noch war links und rechts das ewige Eis und jetzt spritzt 80-100° warmes Wasser in die Luft und der Boden scheint zu kochen. Unglaublich diese Energie welche da aus dem Boden kommt....dass ist für mich faszinierend. Es folgt das übliche mit Zelt und essen....wir wollen ja den Blick auf meine Challange nicht verlieren.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen