Donnerstag, 28. August 2008

Der Weg ist steinig und hart! Inferno Triathlon!

Schwimmen: 3.1 Km
Rennvelo: 97 Km und 2145 Höhenmeter (Thun, Beatenberg, Grosse- Scheidegg, Grindelwald)
Mountainbike: 30 Km und 1180 Höhenmeter (Grindelwald, Kleine-Scheidegg, Lauterbrunnen, Stechelberg)
Laufen: 25 Km und 2175 Höhenmeter (Stechelberg, Lauterbrunnen, Mürren, Schilthorn 2970 m.ü.M)

Es ist Freitag der 22.08 abends. Die Velos und das restliche Material sind bereits verteilt in den Wechselzonen. Es stürmt und regnet draussen. Wenn ich an den morgigen Tag denke wird mir übel, hoffentlich wird es noch besser! Ich hatte Muffensausen, ich gebe es zu.

23.08 Es ist 4.00 Uhr und der Wecker klingelt. Etwas schüchtern schaue ich aus dem Fenster! Cool, das Wetter ist besser als gestern. Etwas Essen und das letzte Carbo Loading stehen an und dann kann eigentlich schon fast nichts mehr schief gehen. Wir machen uns auf den Weg nach Thun und die Dunkelheit begleitet uns. Die Wassertemperatur liegt bei 17° aber wenigstens ist es von oben herab trocken. Mit Respekt springe ich um 6.30 Uhr ins Wasser und mach mich auf den Weg nach Oberhofen. Eigentlich sollte ich es geniessen den es ist fast der einzige Weg vom heutigen Tag ohne Höhenmeter ;-)!!!! Vom Schwimmen konnte ich nicht viel erwarten und war einfach froh an Land zu gehen! Der Wechsel war genial! Ich entschied mich die Kleider zu wechseln, musste also nass in enge Kleider rein und dies unter Zeitdruck. Probiert das einmal, dann wisst ihr was ich meine ;-). Nach ca. 20 Min. Kleidertürk verlasse dann auch ich die Wechselzone. Velo, ach da müssen die Beine in die Pedalen treten! Ich glaube es war nicht mein Tag beim Velofahren. Ich hatte einen zu hohen Puls und keine Kraft auf den Pedalen. Ich habe im Kopf schon auf der Gr. Scheidegg den Wettkampf verlassen! Ich wollte einfach noch ein Biketürli machen über die Kl. Scheidegg und hoffte im innern dass ich mich erholen könne. Ach Bergauf ging auch auf dem Bike nichts, nun begleiteten mich auch noch Krämpfe in den Beinen, zum Glück musste ich wieder runter und konnte da etwas Kampfgeist gewinnen. Bin ich so schnell oder können Triathleten nicht Biken? Ach ja, da kommt der nächste Wechsel… nach einigen Gesprächsminuten mit meinen lieben Helfern und mit dem Willen nicht so einfach aufzugeben machte ich mich eben dann doch noch zu Fuss auf den Weg Richtung Schilthorn. Zum Glück wusste ich da noch nicht was mich noch alles erwartet! Nach Mürren kam ich noch ganz flott voran, die Krämpfe waren wieder ok. Mit Nina Brenn bin ich auf eine gute Partnerin aufgelaufen, die mich motivierte, nicht abreissen zu lassen. Mürren, die ersten lockeren 17 Km sind geschafft und seid ca. 1 Std. begleitet uns auch der Regen. Ich glaube da strahlte ich schon wieder ein wenig!
Oder sah ich doch nur scheisse aus? Fragt meine Helfer!! Ich wusste, jetzt geht es „nur“ noch 8 Km und 1300 Höhenmeter. Ein Pappenstiel! Na dann los. Unglaublich wie das raufgeht! Ich hab doch gar keine Kraft mehr, um mich da hoch zu hieven! Gilt das als Sportklettern was ich hier mache?? Die Berner-Oberländer haben da eine spezielle Routenwahl, sind die noch norm….? Lassen wir das! Wie es sich in den Bergen gehört, beginnt es zu schneien und ich sehe nur noch weiss. Nebel und Schnee rauben mir den Ausblick. Irgendwann, ging der Fels nicht mehr weiter hoch und ich stand vor einer Treppe. Bringt die mich nun in den Himmel oder könnte das der Zieleinlauf sein? Wirklich geschafft kam ich oben ins Ziel. Ich hatte kalt und war froh, von meinen Helfern in die Arme genommen zu werden. Meine Erholung begann mit Schüttelfrost, Regenerationsdrink und dem Stolz, nicht aufgegeben zu haben. Ich konnte sogar noch einige Teilnehmer überholen und machte mit der 6. Laufzeit gar keinen schlechten Eindruck.


Ich möchte allen Danken, die mich auf meinem, im Kopf wohl härtesten Rennen, begleitet, motiviert und unterstützt haben. Für die einen Helfer war es scheinbar
auch eine Grenzerfahrung der besonderen Art! Ohne euch wäre ich vermutlich noch heute in der Wechselzone vom Biken zum Laufen...