Donnerstag, 16. Juli 2015

Sommer Challenge 2015 / Across Iceland from North to South

Montag, 29.6.

Abreise nach Island mit viel , sehr viel Gepäck und Vorfreude geht es nun los. Ich hatte das Gefühl mit soviel Gepäck könnte ich ein halbes Jahr in Island verbringen. Nur ist es eben viel Material wenn man für Sommer und "Winter, trocken und Nass Sportkleider fürs Mountainbiken und Laufen dabei haben muss. Zudem kommt noch Zelt, Schlafsack und die passende Matte welche für eine tiefen Schlaf sorgen dazu. Gepäcklimite von 3 Reisenden bis auf 1.2 Kilo ausgenutzt...Präzision ;-)!
Mit Verspätung und ziemlich müde kamen wir morgens um 02.00 Uhr im Hotel in Reykjavik an.....und es war noch immer hell da oben :-)!

Dienstag, 30.6.

Nach einer kurzen Nacht stärkten wir uns zuerst mit dem Frühstück. Danach nahmen wir die ersten Vorbereitung in Angriff; Velo aus Koffer auspacken und Startklar machen, Einkaufsliste vervollständigen und letzte Besprechungen mit dem ganzen Team (Hilnur unser isländischer Guide, Marcel der Kameramann und Sven der Regisseur). Leider ging ein Teil beim Bike kaputt und so mussten wir zuerst eine Bikewerkstatt aufsuchen. Glücklicherweise wusste Hilnur ein Trek-Shop und dort wurde uns sehr freundlich geholfen. Unser nächster Stopp war dann ein grosser Foodstore wo wir uns für die nächsten 5 Tage fürs Outdoorleben eindeckten. Und dann ging’s los……ich werde langsam kribbelig!! …….wir fuhren an den Start hoch oben im Norden. Ein schöner Leuchtturm war unser Ausgangspunkt. Es war bereits 20.15 Uhr, sehr windig (ca. 50 km/h) und nur noch 7 Grad. Welcome in ICELAND! Beim Startinterview klapperten die Zähne schon etwasJ. Dann ging es endlich los und das Abenteuer war lanciert. Die 67 km mit Rücken- und Seitenwindwind waren zum  schnell bewältigt und dank der langen Helligkeit um diese Jahreszeit in Island war es auch noch wie mitten im Tag. Nach 2,5 Stunden erreichten wir unser erstes Nachlager. Nun hiess es aber noch Zelte aufstellen, Duschen und Kochen, dies immer noch bei herrlicher Abend-Sonnen-Stimmung. Die Nachtruhe begann dann um 00.30 Uhr und uns fielen die Augen nur so zu.

 
Mittwoch, 01.07.

Leise regelte es aufs Zeltdach……hmm wie dieser Tag wohl werden wird? Es ist immer noch frisch (6-7°C), also nix mit kurzen Hosen für mich. Das Frühstück unter dem Vordach des Anhängers war à-la-à free-style…..free weil draussen und style…..weil sehr improvisiertJ. Für mich heisst es ab in die warmen Funktionskleider und in die regenfesten Kleider. Das Filmteam nahm fleissig auf und hielt diese Momente in Bildern fest. Heute nehme ich die Strecke Richtung Süden ins Hochland in Angriff……..nach etwa 2 Stunden hellte es auf und sogar die Sonne guckte hervor. Anlass für mich bei der Pause sich den regen Kleidern zu entledigen. Wir kamen dem Hochland näher und näher, dies sah man auch den Strassen an; sie wurden holpriger und löchriger und die Umgebung wechselte von grün auf grau und schwarz. Jetzt war die Landschaft so richtig schroff, unberührt und mit einer Weite wie im Niemandsland. Wieder wechselte das Wetter, der Regen war wieder unser Begleiter und der stürmische böige Gegenwind brachte Rolf so richtig ins Schwitzen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit halbierte sich fast gegenüber den ersten 67 km. Dazu kamen auch noch ein paar Flüsse der grösseren und kleineren Art, welche zu durchqueren waren. Der Schnee lag zum Greifen nah. Nach ca. 130 km und 1500 Höhenmeter erreichten wir gegen 18.00 Uhr unser zweites Nachtlager. Hveravellir mit Hot Springs aber das war das einzig heisse an diesem Ort. Es ist schon speziell wenn man nach einem knapp 10 Stunden Velotag nicht in ein Hotelzimmer kann und sich dort erholen darf....keine Dusche und kein bequemes Bett!!! Wenn man erst das Zelt aufstellen muss, dann bei Nieselregen das Nachtessen draussen vorbereitet und erst der Schlafsack trocken und warm ist. Die ersten 24 Stunden der Challenge waren vorüber und wir konnten uns heute früher in den warmen Schlafsack legen. Ein schönes Gefühl so eingemummelt aufzuwärmen und dem Regen zu lauschen.

Donnerstag 02.07.

Frühstück im Regen, Frühstück in der Kälte……so startete dieser Tag oben im Hochland. Was bringt wohl der heutige Tag?? Nach dem wir uns alle gestärkt und alles zusammen gepackt hatten, meinte es Petrus gnädig mit uns und der Regen hörte auf. Über coole Trails schlängelte sich der Weg durch die einmalige Vulkanlandschaft Islands. Mal rauf, mal runter, über Stock und Stein und das zwischen zwei der grössten Gletscher Europas. Der Schnee begleitet mich links und rechts am Strassenrand und manchmal verlasse ich den Weg um Schneefelder auszuweichen. Nach ca. 4 Stunden machte ich einen halt für eine Stärkung in the middle of know-where. Es geht heute immer wieder raus und runter und teilweise musste ich kräftig in die Pedalen treten um die Pässe zu bezwingen. Während einer Abfahrten bekam ich dann Begleitung; eine Herde Islandpony von ca. 20 Tieren galoppierten im gleichen Tempo mit. Unten im Flussdelta angekommen wechselte das Terrain von Schotter zu Teer. Der Weg führte am bekannten und sehenswerten Wasserfall Gulfoss vorbei. Leider wechselte auch das Wetter und die Dusche von oben war wieder in Betrieb. Bei Gegenwind kämpfte ich mich die letzten ca. 1 1/2 Stunden nach vorn. Zum Glück war es nicht mehr allzu weit und nach ca. 25 Kilometern waren wir am Ziel. Neben unserem Zelt hatte es einige Geysire die unregelmässig ihr heisses Wasser in die Luft schleuderten. Island ist eben schon ein Naturschauspiel von Feuer und Eis. Erst noch war links und rechts das ewige Eis und jetzt spritzt 80-100° warmes Wasser in die Luft und der Boden scheint zu kochen. Unglaublich diese Energie welche da aus dem Boden kommt....dass ist für mich faszinierend. Es folgt das übliche mit Zelt und essen....wir wollen ja den Blick auf meine Challange nicht verlieren.

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