Freitag, 03.07.
Es wartete ein verhältnismässig warmer trockener Morgen und wir kamen
schon fast ins Schwitzen im Zelt mit den Schlafsäcken. Also nichts wie raus und
das gute Wetter nutzen. Wir frühstückten wieder Outdoor und dann hiess es
bereit machen für einen weiteren Challenge-Tag. Heute steht eine lange Reise
vor uns und wir wissen noch nicht genau wie diese verlaufen wird. Unterwegs warten
einige noch nicht abzuschätzende Hindernisse!! Durch den extrem langen und
strengen Winter sind einige Wege und Durchgänge noch immer unpassierbar. Ich
will aber nicht einfach umdrehen sondern möchte mich vergewissern, dass es so
ist. Oft habe ich schon erlebt, dass es nur halb so „schlimm“ ist wenn man vor
Ort steht!
Leider ist der erste Teil des Tages eine Asphaltstrasse, aber die
Fun-Pisten; sprich Schotterstein und Off-Roadwege kommen schon bald! Wie von
Island bekannt, wechselt das Wetter schnell und so holten uns die Regenwolken
auch bald ein. Aber so fehlt mir die Abwechslung auch nichtJ.
Der Weg nach Landmannalaugar war eindrucksvoll, ja sogar richtig skurril
mit den Lavalandgesteinsformen, den Schneefeldern und doch auch grünen
moosbewachsenden Flächen. Die Landschaft wirkt schon fast mystisch und gezeichnet.
Definitiv auch was fürs Auge. Der Untergrund war steinig und durch den
Lavasand, welcher sehr fein ist, anspruchsvoll zum Fahren. Zudem ging es
ständig auf und ab und die Muskulatur von mir musste Höchstleistung erbringen.
Es machte mir aber auch Spass und ein Grinsen ist allgegenwärtig. In
Landmannalaugar (der besagt heiklen Stelle) orientierten wir uns bei
Einheimischen betreffend den Wegbedingungen. Leider war ein Teil unserer
geplanten Route wirklich nicht passierbar, es lag noch zu viel Schnee und
Wasser!….so
ein JAMMER!!. Wir entschieden uns für einen anderen Weg und legten dann nochmals
ca. 20 Km zurück. Heute gab es gut 165 Kilometer mit Schotterstrassen und
Gegenwind! Der Tag hinterlässt Spuren am Körper und ich bin froh als wir unser
Nachtlager aufschlugen irgendwo in der Pampa. Wieder ein Tag geschafft, waschen
am kleinen Bach der leider nicht gerade heiss ist und ich freue mich auf das
Outdoornachtessen. Auch wenn das Zelten im mitten von nichts kein Idealer
Ersatz für ein warmes Hotel mit Dusche ist, hat es eben auch sein Flair. Die
Idylle, die Stille und die Umgebung entschädigen für vieles und das ist ja auch die Challenge. So freue ich mich auf meine Erholung und die weiteren
Überraschungen, welche wir erleben werden.
Samstag 04.07.
Der erste Blick aus dem Zelt geht in die Weite der Landschaft, welche
von grünen Wiesen und Schneeflecken gezeichnet ist. Island ist schon das Land
der Kontraste, herrlich!
Aufstehen und Verpflegen, ich spüre die Kilometer der letzten Tage schon in
meinem Körper. Die Beine bewegen sich träger, der Rücken und die Hände tun von
den vielen Schotterstrassen und deren Schläge etwas weh, alles muss sich erst wieder
daran gewöhnen, dass die Ruhe vorbei ist. Die Zeichen der langen Reise zeigen
sich nun. …aber nichts desto trotz, die Reise geht weiter immer Richtung Süden.
Ein wunderbarer Pfad durch die Lava und Steinwüste zieht sich durch das
Hochland. Das ist Mountainbiken pur, einige Flussdurchfahren gibt es zu
bewältigen und die können schon mal 30-40 Meter breit sein. Ich fahre nie da wo
die Autos fahren, denn da sind die Flüsse am Tiefsten. Ich suche mir einen guten
Einstieg und vor allem auch immer zwei, drei Ausfahrtsmöglichkeiten. Den mit der
Strömung oder durch grössere Steine im Wasser werde ich oft von der geplanten
Durchfahrtslinie gedrückt und muss eine neue Ausfahrt im Blick haben. Lange
Zeit zum Überlegen habe ich dann nicht mehr sonst werde ich wirklich Nass! Mit meiner
Ausrüstung werde ich normalerweise „fast“ nicht nass durch die Flüsse, was bei
den Temperaturen schon ein grosser Vorteil ist. Ein Schneefeld stellt sich uns
in den Weg, für mich mit dem Bike und den 3“ Reifen kein Problem, aber das
Begleitfahrzeug beginnt sich einzugraben. Da heisst es wenden und einen Umweg
in Kauf nehmen! Trotzdem kommen wir gut voran und ich geniesse die Landschaft
und das Fahren in vollen Zügen. Wir bewegen uns runter von der Hochebene und
die Vegetation nimmt wieder zu. Es hat wieder da und dort Schafe und manchmal
begleiten mich Islandponys ein Teilstück auf meinem Weg. Der Wind hat stark
zugenommen und kommt direkt von vorne. Jetzt muss ich den Druck auf den Pedalen
deutlich erhöhen.
Nun kommt die Frage…Komme ich rechtzeitig beim Leuchtturm am
südlichsten Punkt an? Das verrate ich euch noch nicht sondern verweise gerne
auf den Fernsehbericht der Sommer Challenge bei SRF 2 im September. Ich will ja
die Spannung erhalten!
Ich bin selber gespannt …..auf die Sendung ;-)!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen