Freitag, 17. Juli 2015

...und weiter geht die Reise.....


Freitag, 03.07.

Es wartete ein verhältnismässig warmer trockener Morgen und wir kamen schon fast ins Schwitzen im Zelt mit den Schlafsäcken. Also nichts wie raus und das gute Wetter nutzen. Wir frühstückten wieder Outdoor und dann hiess es bereit machen für einen weiteren Challenge-Tag. Heute steht eine lange Reise vor uns und wir wissen noch nicht genau wie diese verlaufen wird. Unterwegs warten einige noch nicht abzuschätzende Hindernisse!! Durch den extrem langen und strengen Winter sind einige Wege und Durchgänge noch immer unpassierbar. Ich will aber nicht einfach umdrehen sondern möchte mich vergewissern, dass es so ist. Oft habe ich schon erlebt, dass es nur halb so „schlimm“ ist wenn man vor Ort steht!

Leider ist der erste Teil des Tages eine Asphaltstrasse, aber die Fun-Pisten; sprich Schotterstein und Off-Roadwege kommen schon bald! Wie von Island bekannt, wechselt das Wetter schnell und so holten uns die Regenwolken auch bald ein. Aber so fehlt mir die Abwechslung auch nichtJ.

Der Weg nach Landmannalaugar war eindrucksvoll, ja sogar richtig skurril mit den Lavalandgesteinsformen, den Schneefeldern und doch auch grünen moosbewachsenden Flächen. Die Landschaft wirkt schon fast mystisch und gezeichnet. Definitiv auch was fürs Auge. Der Untergrund war steinig und durch den Lavasand, welcher sehr fein ist, anspruchsvoll zum Fahren. Zudem ging es ständig auf und ab und die Muskulatur von mir musste Höchstleistung erbringen. Es machte mir aber auch Spass und ein Grinsen ist allgegenwärtig. In Landmannalaugar (der besagt heiklen Stelle) orientierten wir uns bei Einheimischen betreffend den Wegbedingungen. Leider war ein Teil unserer geplanten Route wirklich nicht passierbar, es lag noch zu viel Schnee und Wasser!….so ein JAMMER!!. Wir entschieden uns für einen anderen Weg und legten dann nochmals ca. 20 Km zurück. Heute gab es gut 165 Kilometer mit Schotterstrassen und Gegenwind! Der Tag hinterlässt Spuren am Körper und ich bin froh als wir unser Nachtlager aufschlugen irgendwo in der Pampa. Wieder ein Tag geschafft, waschen am kleinen Bach der leider nicht gerade heiss ist und ich freue mich auf das Outdoornachtessen. Auch wenn das Zelten im mitten von nichts kein Idealer Ersatz für ein warmes Hotel mit Dusche ist, hat es eben auch sein Flair. Die Idylle, die Stille und die Umgebung entschädigen für vieles und das ist ja auch die Challenge. So freue ich mich auf meine Erholung und die weiteren Überraschungen, welche wir erleben werden.

 
Samstag 04.07.

Der erste Blick aus dem Zelt geht in die Weite der Landschaft, welche von grünen Wiesen und Schneeflecken gezeichnet ist. Island ist schon das Land der Kontraste, herrlich! Aufstehen und Verpflegen, ich spüre die Kilometer der letzten Tage schon in meinem Körper. Die Beine bewegen sich träger, der Rücken und die Hände tun von den vielen Schotterstrassen und deren Schläge etwas weh, alles muss sich erst wieder daran gewöhnen, dass die Ruhe vorbei ist. Die Zeichen der langen Reise zeigen sich nun. …aber nichts desto trotz, die Reise geht weiter immer Richtung Süden. Ein wunderbarer Pfad durch die Lava und Steinwüste zieht sich durch das Hochland. Das ist Mountainbiken pur, einige Flussdurchfahren gibt es zu bewältigen und die können schon mal 30-40 Meter breit sein. Ich fahre nie da wo die Autos fahren, denn da sind die Flüsse am Tiefsten. Ich suche mir einen guten Einstieg und vor allem auch immer zwei, drei Ausfahrtsmöglichkeiten. Den mit der Strömung oder durch grössere Steine im Wasser werde ich oft von der geplanten Durchfahrtslinie gedrückt und muss eine neue Ausfahrt im Blick haben. Lange Zeit zum Überlegen habe ich dann nicht mehr sonst werde ich wirklich Nass! Mit meiner Ausrüstung werde ich normalerweise „fast“ nicht nass durch die Flüsse, was bei den Temperaturen schon ein grosser Vorteil ist. Ein Schneefeld stellt sich uns in den Weg, für mich mit dem Bike und den 3“ Reifen kein Problem, aber das Begleitfahrzeug beginnt sich einzugraben. Da heisst es wenden und einen Umweg in Kauf nehmen! Trotzdem kommen wir gut voran und ich geniesse die Landschaft und das Fahren in vollen Zügen. Wir bewegen uns runter von der Hochebene und die Vegetation nimmt wieder zu. Es hat wieder da und dort Schafe und manchmal begleiten mich Islandponys ein Teilstück auf meinem Weg. Der Wind hat stark zugenommen und kommt direkt von vorne. Jetzt muss ich den Druck auf den Pedalen deutlich erhöhen.

Nun kommt die Frage…Komme ich rechtzeitig beim Leuchtturm am südlichsten Punkt an? Das verrate ich euch noch nicht sondern verweise gerne auf den Fernsehbericht der Sommer Challenge bei SRF 2 im September. Ich will ja die Spannung erhalten!

 

Ich bin selber gespannt …..auf die Sendung ;-)!


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