Hallo zusammen
Ich brauchte erst ein wenig Zeit um meine Gedanken wieder zu
sortieren und das Ganze ins richtige Licht zu setzen für mich.
Ich blende nochmals zurück: Ich hatte am Gigathlon drei gute
Tage. Am dritten Tag wars nicht ganz mein Gelände mit den vielen Höhenmeter, aber
mit dem abschliessenden Laufen konnte ich zeigen, dass ich nicht am Ende sondern
eigentlich erst in der Mitte des Wettkampfes bin. Klar, haben all die Tage und
die knappen 30 Stunden Einsatz auch an meiner Energie gesaugt...... Dies ist
aber auch normal.
Tag 1: Ich staunte nicht schlecht wie hoch das Tempo
angesetzt wurde auf dem Rennvelo gleich nach dem Start. Zu Beginn lies ich mich auf das Tempo ein,
aber beim Anstieg in die Lenzerheide fuhr ich dann einfach meinen Rhythmus. Der
Heidsee war brrrrrrrrrrrr kalt und so verwunderte es nicht, dass mich beim
Ausstieg Krämpfe plagten. Meine Betreuer schickten mich dann los aufs Rothorn
mit den Worten; geh dich jetzt erholen!!! Klar, kein Problem bei 12 Km und 1400
Höhenmeter! Na gut, ich bin nicht gerade den Berg hoch geflogen aber es war ok.
Ich freute mich aufs Biken. Bei grosser Wärme nahm ich den Weg nach Chur unter
die Räder. Leider plagten mich Magenprobleme und darum ging das Ganze nicht
so flott wie gewünscht. Was solls, Chur kam näher und die Inlinestrecke bot dann
keine grossen Probleme. Tag 1 war gut und ich füllte mich auch noch munter.
Tag 2: Die Taktik war klar, ich wollte beim Laufen möglichst
weit vorne bleiben, damit ich dann beim Velo in der Spitze mitfahren konnte über
die langen Flächen. Mein Plan ging auf und Alex und ich wechselten als erste Single vom
Laufen aufs Velo. Es ging dann auch nicht lange bis von hinten die Schnellen
kamen und wir in einer harmonierenden Gruppe die Flächen hinter uns brachten.
Den Kerenzerberg fuhren wir gemütlich hoch, damit noch Energie für die letzten
Km vorhanden blieben.
In der Spitzengruppe wechselte ich dann zum Schwimmen. Da
machte mir die Sonne etwas zu schaffen und ich hatte
Orientierungsschwierigkeiten. Da wir gegen die Sonne schwimmen mussten, sah ich
die Bojen, welche uns den Weg zeigten, nicht immer und legte dann auch einmal eine extra Schlaufe ein!! Nun ab auf die Inline. Alleine bewegte ich mich in der Linthebene für etwa
30-32 km, leider hatte ich keinen Zug erwischt….Dann kamen von hinten 4 Athleten an denen ich mich anschliessen
konnte bis ins Ziel. Mit stetigem Führungswechsel kommt man eben schon schneller und erholsamer ans Ziel! Jetzt noch Biken! Der erste Anstieg in den Meinrad hoch hat es in sich
und die Sonne sah mich mit voller Kraft! In meinem Tempo fahrend schaffte ich den Pass und
zu Zweit machten wir uns dann auf Richtung Einsiedeln. Den Weg ins Bruni nahmen
wir dann zu dritt unter die Räder und es ging ganz flott vorwärts. Den Pass hoch
musste ich dann meine Begleiter ziehen lassen und allein erreichte ich die
Passhöhe. Runter und über die Flächen konnte ich dann nochmals richtig gut Druck
machen und fühlte mich schon besser als in den steilen Anstiegen! Mit
Rückenschmerzen aber zufrieden erreichte ich die Fähre und dann 5 Km später auch
das Ziel. Ich bin ganz zufrieden mit dem Tag und meine gemessenen körperlichen
Werte zeigen an, dass ich die letzten 3 Monate nie bessere Werte hatte als
jetzt! Freude :-)
Tag 3: Schon beim Start wusste ich, dass dieser Tag eher für
die Berggeissen ist als für die Roller. Das Schwimmen war ok, hatte aber da
schon „Probleme“ die ich nicht kenne. Auf dem Velo musste ich erst meinen Tramp
finden und lies die Gruppen an mir vorbei ziehen. Stetig aber nicht im
Temporausch erreichte ich den Brünig und dann den Sustenpass. Runter…....dass geht
dann schon recht zügig!! Hihi. Beim Inlinen fragte ich mich erst, ob die Urner
uns absichtlich auf den schlechtesten Strasse Bladen lassen, dann wurde der
Aspalt besser und der Weg nach Flüelen kürzer J. Ausser einen kleinen Zusammstoss mit
einem Auto kam ich gut über die Distanz. Ab aufs Bike; Schön einrollen und dann
den Berg hoch….diese Steilheit sollte eigentlich den Gemsen vorbehalten bleiben.
Wirklich gemütlich kämpfte ich mich den Berg hoch. Das ist nicht wirklich mein
Gelände. Irgendwann…., nach laaaaaaaaanger Zeit war ich am höchsten Punkt und da
gefällt es mir schon wieder besser. Zügig gings runter nach Brunnen. Verpflegt
und begleitet von Mischa machten wir uns dann auf zum Schuelerreisli. Mit dem
Schiff aufs Rütli und dann über Berg und Tal nach Ennetbürgen. Die ersten steilen Anstiege nahm ich es gemütlich. Wir wurden
überholt und abgehängt….Im welligen Gelände änderte sich dann aber dieses Bild.
Läufer für Läufer sammelten wir wieder ein und ich konnte mit einer guten
Laufzeit den heutigen Tag beenden.
Tag 4: Nach einer schlechten Nacht sprang ich ins Wasser des
Vierwaldstättersee…..dass war es dann auch schon fast. Schon nach kurzer Zeit
hatte ich eine „Panikattake“ und war eigentlich nur noch am strampeln damit ich
über Wasser blieb. Kein klarer Gedanke ausser einer: Ich wollte nur noch
eines….raus!! raus aus dem Wasser! Bleich und mit Angst im Gesicht stand ich
schon kurze Zeit später mit Hilfe eines Kanu am Ufer. Erst noch froh draussen zu
sein…..dann langsam realisierend was dies bedeutet!
Auf so was war ich nicht vorbereitet. Ich wusste nicht wie und was und schon 20 Minuten später gingen mir die Gedanken durch den Kopf wie ich doch....was ich und warum ich nicht....
Es ging vielleicht 10 Minuten und die Reise des Gigathlon war vorbei für mich. Ohne genau zu wissen wie dies geschah.
Nun, es ist wie es ist. Ich will nach vorne schauen ....
Bin selbst gespannt was mir das Leben weiter bietet.
Sportliche Gruessssssss
1 Kommentar:
Ich lese gerne immer mal wieder in dein sportliches Leben. Auch dieser Bericht war interessant!
Es tut mir sehr leid, hat der Gigathlon nicht geklappt wie gewünscht und wünsche Dir, dass Dein Leben Dir weiter viele, spannende und sportliche Herausforderungen bietet.
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